Wenn Cicero eine Rede beendete, pflegte das Publikum zu sagen: „Was für eine wunderbare Rede! Welch eine grandiose Rede!“ Wenn jedoch Demosthenes seine Anklage gegen Philipp von Makedonien schleuderte, sprangen die Leute in die Höhe und riefen zornerfüllt: „Auf! Gegen Philipp!“
Heute, mehr als 2.000 Jahre später, blicken wir zurück und stellen fest: Es war alles schon mal da. So sehr hat sich das Ganze überhaupt nicht verändert. Der einzige wirklich große Unterschied besteht eigentlich nur darin, dass wir damals zum Marktplatz kommen mussten, um den Appell zu hören, und dass nur jene, die dabei waren, diesen auch vernommen haben. Gute oder schlechte Werbung gab es immer schon, lange bevor es soziale Medien gab. Etwas zu kaufen gab es ebenfalls lange vor den digitalen Plattformen – und diese tun auch nichts anderes, als auf dem Marktplatz von damals für ihre Produkte zu schreien. Nur erreicht heute die Botschaft die ganze Welt im Bruchteil einer Sekunde.
Ihre Botschaft zu kommunizieren und so zu gestalten, dass sie in der Masse nicht untergeht, das ist es heute vor allem, worauf es jeden Tag aufs Neue ankommt. „Auf! Gegen Philipp!“ – und sonst nichts. Schöne Reden und deren hehre Absichten werden, soweit sie überhaupt ankommen, bejubelt und gefeiert. Aber bewegen sie auch jemanden, Ihre Ware zu kaufen?
Es mag wohl sein, dass die Menge wie auch die Vielfalt der Angebote extrem gewachsen sind. Und es ist Fakt, dass die Geschwindigkeit, in der sich die Botschaft verbreiten lässt, ungleich größer geworden ist. Aber die DNA der Zuhörer, Käufer, Konsumenten … und ihre Motivationsprinzipien sind gleichgeblieben. Reiche und Arme gab es immer schon, kluge Köpfe und Blindgänger ebenso. Gute und schlechte Verkäufer, Kunden und Waren, die gab es auch schon immer. Einzig und allein deren Menge, die Reichweite und die Frequenz haben sich verändert.
Auf den kommenden Beiträgen unseres Blogs wollen wir zentralen Argumenten der heutigen Kommunikation auf den Grund gehen. Ob Sie unsere Meinung teilen oder nicht: Es ist unbestritten, dass bei der Suche nach der richtigen Rezeptur häufig diejenigen zu finden sind, die ihre Kommunikation nach Prinzipien gestalten, die wir kritisch hinterfragen. Zufall? Aus unserer Sicht in keinster Weise. „Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt“, wie Blaise Pascal gesagt hat. Davon sind wir überzeugt. Und davon werden wir versuchen, Sie zu überzeugen, in diesem Blog. Sie und eine Schar von Skeptikern, die nicht müde werden zu behaupten, sie hätten eine Rezeptur, mit deren „wissenschaftlicher“ Hilfe sie ihre Ware an den Mann bringen.
Begleiten Sie uns auf unserem Blog „Vor- statt Nachdenken“