Der Manager des legendären Billardspielers Willie Hoppe wurde einmal von Journalisten gefragt, wie es denn käme, dass Willie sämtliche Billardturniere für sich entscheiden könne. Seine Antwort: „Willie spielt immer nur Billard, alle anderen spielen immer nur Willie.“
Viel zu viele Leute sind nur noch damit beschäftigt, ihre Konkurrenz zu studieren und vergessen dabei, ihren Produkten ein eigenes, klares und unverwechselbares Profil zu geben. Nach der Devise: „Wenn die X AG das macht, wird es schon stimmen – dann machen wir es ebenfalls so“ … gefolgt von der Aufforderung: „Schauen Sie sich mal an, was die X AG so alles macht, und bringen Sie mir bitte das Gleiche, aber natürlich so, dass es nicht beim ersten Blick als Plagiat erkennbar ist.“ Anschließend wird eine Schublade in Griffnähe geöffnet, die bis über den Rand hinaus mit Werbung des Wettbewerbers beladen ist. Die gewünschten Seiten werden schnell gefunden, für die Agentur als Referenzmuster kopiert und ausgehändigt.
So weit, so gut. Aber warum findet diese Szenerie in der Republik tausendfach am Tag statt? Und – ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen – warum bei Ihnen ebenfalls? Nun, es gibt eine ganz einfache Erklärung: Der Wagen vom Nachbarn ist größer als Ihr Wagen, sein Haus schöner, sein Rasen grüner und sein Sohn vernünftiger. Es liegt in der Natur des Menschen, den Versuch zu unternehmen, Dinge, die schon da sind, nicht zu hinterfragen, sondern sich vom Herdentrieb verführen zu lassen – anstatt sich die Mühe zu machen, den eigenen Weg zu beschreiten. Durch das „Neid-Syndrom“ wird man verführt, Dinge, die man in der Regel bei anderen sieht, als besonders begehrenswert zu empfinden. Der Wille, solche Dinge unbedingt haben zu wollen, ist beim Thema Kommunikation tief verankert. Schon in jungen Jahren fangen wir an, unsere Freunde oder deren Statussymbole zu kopieren. Wir alle sind in unserem Tun von Vorbildern beeinflusst und kopieren instinktiv deren Handlungen.
Wir wissen nicht, was die Motivation Ihrer Konkurrenz war – und was sie bewegt hat, ihre Werbung so zu gestalten, wie sie gerade ist. Aber gehen Sie davon aus, dass auch die X AG eine solche Schublade hat … und dass darin Ihre Werbung liegt. Und nach mehrmaligem Studieren der Inhalte würde es uns nicht wundern, wenn diese auch nur eine Art Kopie der Ihrigen ist … Oder die eines weiteren Mitbewerbers, der vermutlich ebenfalls kopiert hat.
Spielen Sie also endlich Billard – Ihr Spiel. Geben Sie Ihrer Marke, Ihren Produkten das, was sie am meisten brauchen: ein eigenes, unverwechselbares Profil. Ja, es ist mehr Arbeit. Ja, es verlangt mehr Mut. Ja, es ist womöglich etwas riskanter. Ja, Sie übernehmen damit mehr Verantwortung. Aber es wird funktionieren! Allein schon deshalb, weil Sie, wenn Sie es tun, besser und klüger als Ihre Konkurrenten sind. Ihr Unternehmen verdient es … und Ihre Produkte ohnehin.
Rufen Sie uns an, wenn Sie Unterstützung benötigen oder begleiten Sie uns auf unserem Blog „Vor- statt Nachdenken“