Was gestern richtig war, ist heute falsch. Was sich gestern verkauft hat, funktioniert heute nicht mehr. Was gestern stimmte, stimmt heute nicht. Und was gestern war, kann man heute in die Tonne treten. Oder vielleicht doch nicht?
Was hat sich denn so alles geändert? Haben sich die Menschen neu erfunden? Haben die Konsumenten ein neues Strickmuster erhalten? Eines, das nur wenige Auserwählte zu verstehen in der Lage sind? Hat sich die Ware oder der Bedarf von Grund auf verändert?
Diese Fragen können Sie selbst am besten beantworten. Auch Sie sind heute nicht viel anders als Sie es gestern waren. Und auch Ihre Ware, Ihre Werte und Ihre Motivation – von den üblichen Entwicklungs- und Innovationsprozessen einmal abgesehen – sind immer noch die gestrigen. Nein, die Welt hat sich nicht verändert, und das wird sie in naher Zukunft auch nicht. Das Strickmuster ist gleich geblieben – auch die Motivation für Kaufentscheidungen. Verändert hat sich einzig und alleine der „Geräuschpegel“ und die Plattform, über die Geräusche erzeugt, veröffentlicht oder ausgetauscht werden.
Auf dieser neuen Plattform ist der Konsument derjenige, der den Ton angibt. Und er ist es auch, der Struktur und Charakteristik des „Lärms“ festlegt: Die Geräusche erzeugt er mit seinem Daumen. „Hoch“ bedeutet: Es wird laut. Bei „runter“ wird es still. Das ist neu und sorgt bisweilen für allgemeine Verwirrung beim Unternehmen selbst. Der Verbraucher ist es, der uns zwingt, umzudenken – und er ist es auch, der Kommunikation im neuen eigentlichen Sinne antreibt. 37.000.000 Klicks kann keiner kaufen, man kann sie nicht einplanen und man kann sie auch nicht vorhersehen. Aber man kann sie verstehen und die Zutaten erarbeiten, die Grundlage bilden, um diesen Geräuschpegel zu erlangen und zu nutzen.
Anstoß erregen, Mut zeigen, Emotionen wecken und Provokation in Gang setzen – das sind weiterhin die einzigen funktionierenden Mittel, um gehört zu werden und sich einen Platz auf den neu entstandenen Handelsmärkten zu schaffen. Die Werbung, die heute am effektivsten, am schnellsten und am besten verkauft, ist nach wie vor die, die auffällt, Sympathie weckt und Begierde schafft. Man braucht eben doch das A wie Aufmerksamkeit vor dem I für Interesse – und nicht IADA, wie es einige gerne hätten (die letzten beiden Buchstaben können wir uns schenken, die haben mit Werbung ohnehin nicht mehr viel zu tun).
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