Neue Ideen – die hat­ten die bes­ten Unter­neh­mer immer schon. Aber bevor eine Idee Anklang fand und zu Geld gemacht wer­den konn­te, hat sie immer erst ein­mal hef­tig Anstoß erregt.

„Das elek­tri­sche Licht kann nie­mals der Gas‑, der Öllam­pe oder den Ker­zen das Was­ser rei­chen“, spot­te­ten die kon­kur­rie­ren­den tra­di­tio­nel­len Fir­men Ende des 19. Jahr­hun­derts. Und die Ärz­te warn­ten einst vor der rasen­den Dampf­ma­schi­ne. „Die Geschwin­dig­keit von über 20 km/h wird dem Men­schen ernst­haf­te Schä­den zufüh­ren.“ Anfangs schwor jeder anstän­di­ge Bun­des­bür­ger, nie­mals der ame­ri­ka­ni­schen Ess­kul­tur, dem Ham­bur­ger, zu ver­fal­len. Auch an den Com­pu­ter oder das mobi­le Tele­fon für jeder­mann zu Hau­se, im Büro oder im Café hat kei­ner geglaubt. Oder, dass man sich sein Geld nicht in der Bank, son­dern an deren Außen­wand am Auto­ma­ten abholt – auch dage­gen beschwer­ten sich erst ein­mal die Ver­brau­cher laut.

In den meis­ten Fäl­len ist es viel schwie­ri­ger, an eine Idee zu glau­ben, als auf eine Idee zu kom­men. Aber genau das bie­tet die Chan­ce, sich im Markt der „Nach­ah­mer-Pro­duk­te“ durch­zu­set­zen. Auch wenn der Ver­trieb meint, die neue Idee kön­ne die alte Kund­schaft ver­schre­cken und die „cash cow“ schwä­chen … auch wenn die Frau vom Ver­kaufs­lei­ter denkt, es pas­se nicht zum Stil des Hau­ses und sei oben­drein zu teu­er … auch wenn die Wer­be­agen­tur wei­ter­hin volls­te Kon­trol­le über das Pro­dukt und alle Kom­mu­ni­ka­ti­ons­we­ge for­dert und den Gedan­ken vom frem­den, womög­lich anony­men User, der in Zukunft sei­ne Funk­ti­on über­nimmt, abtut … und die dar­über­stol­pern­de Rei­ni­gungs­fach­kraft schimpft, dass „das Zeug ohne­hin kei­ner braucht“.

Brau­chen tut ohne­hin schon seit Län­ge­rem kei­ner mehr irgend­et­was (Lebens­mit­tel, Sex und win­ter­fes­te Klei­dung aus­ge­nom­men). Aber wol­len! Dafür ist die Kom­mu­ni­ka­ti­on zustän­dig. Wer etwas wirk­lich braucht, der wird es kau­fen. Für das Bedürf­nis und die Schaf­fung des Bedürf­nis­ses braucht man die Wer­bung. Inso­fern: Nicht Erwar­tun­gen schaf­fen. Son­dern Bedürf­nis­se stillen.

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