Auf­merk­sam­keit soll die Wer­bung erre­gen. Aber für was? Und der Anstoß? Wofür? Für ein Pro­dukt? Ein Unter­neh­men? Eine Leis­tung? Ja! Aber wie, bei dem jet­zi­gen Geräusch­pe­gel? Noch lau­ter? Geht nicht. Noch bun­ter? Noch auf­wen­di­ger, teu­rer, grö­ßer? Nein! Muti­ger, intel­li­gen­ter, schnel­ler und geziel­ter muss es sein – sonst wird nichts draus.

Glaub­wür­dig­keit heißt die neue For­mel in der Kom­mu­ni­ka­ti­on. Der bes­te Beweis dafür ist die per­ma­nent stei­gen­de User­zahl im Grounds­well. Zwar sind hier­von nur 29 % aktiv und die Mehr­heit schaut pas­siv und noch etwas unsi­cher zu – die Ver­hält­nis­se ändern sich jedoch rapi­de, täg­lich und beid­sei­tig. Anbie­ter und Abneh­mer sind am Kon­stru­ie­ren eines neu­en Regel­werks. Mot­to: „Wer zu spät kommt, den bestraft der Kun­de.“ Wer heu­te nicht dabei ist, ver­liert mor­gen sei­ne Macht und sei­ne Märk­te an den Wett­be­wer­ber oder Newcomer.

Für Sie heißt das aller­dings zunächst ein­mal: Sie selbst müs­sen an Ihre neu­en Bot­schaf­ten glau­ben. An Ihre Kraft, an Ihr Pro­dukt, an Ihre Leis­tung und an das, was Sie anzu­bie­ten haben. Aldous Hux­ley schrieb ein­mal ein lan­ges, auf Fak­ten basier­tes Essay über ein klei­nes Stück Krei­de. Jean-Hen­ri Fab­re ver­fass­te dicke Bücher über die Flie­ge und die Spinne …

In Matthew Joseph­sons Buch „Zola und sei­ne Zeit“ fin­det sich fol­gen­de Beob­ach­tung: „Wor­auf es ankommt, ist, dass man den Gegen­stand, den man beschrei­ben möch­te, lan­ge genug und mit genü­gend Auf­merk­sam­keit betrach­tet, sodass man ihm einen Aspekt abge­winnt, den noch kein ande­rer fand. Alle Din­ge haben uner­forsch­te Sei­ten, weil wir gewohnt sind, unse­re Betrach­tungs­wei­se durch die bis­he­ri­gen Betrach­tungs­wei­sen bestim­men zu las­sen. Das unschein­bars­te Objekt birgt noch Unbe­kann­tes. Lasst uns danach suchen.“

Und dann? Mut haben, es auch so zu kom­mu­ni­zie­ren, dass es Lärm erzeugt. Aber glaub­haft! Ein­fach, klar, deut­lich, trans­pa­rent und über­zeu­gend. Was das mit Mut zu tun hat? Und wodurch unter­schei­det es sich von dem, was Sie schon immer gemacht haben? Es unter­schei­det sich in nichts. Die Par­ti­tur ist die­sel­be, das Orches­ter iden­tisch und auch das Publi­kum ist das­sel­be geblie­ben – ein­zig und allein die Rol­le des Diri­gen­ten haben ande­re übernommen!

Nicht Sie als Her­stel­ler geben jetzt den Takt vor – nein, das tun jetzt die Influen­cer unter sich und nach neu­en Regeln. Die Influen­cer sind glaub­wür­di­ger für poten­zi­el­le Neu­kun­den, schnel­ler, schril­ler, viel­fäl­ti­ger und manch­mal auch unkon­trol­lier­ba­rer und eigen. Sie haben die Eigen­schaft, nur sich selbst zu gehor­chen. Noch beherrscht sie kei­ner. Noch weiß nie­mand, wie und wes­halb sie funk­tio­nie­ren und wie­so das bei dem einen oder ande­ren nicht. Nur eines ist sicher: Ohne eine glaub­haf­te Geschich­te kommt Ihr Pro­dukt nicht wei­ter – ob durch die tra­di­tio­nel­le Agen­tur oder das „Kön­nen“ der Influen­cer. Die Sto­ry, die den Lärm erzeugt, steht heu­te über allem. Und wie Sie ver­mut­lich aus eige­ner Erfah­rung wis­sen: Sto­rys ohne Bil­der sind wie Stutt­gart ohne 21, wie Face­book ohne Geschäfts­be­din­gun­gen oder wie ein Pho­ne ohne i.

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