Die alte Mar­ke­ting­weis­heit „Sex sells“ funk­tio­niert immer noch – nur ver­kauft sie sich im 21. Jahr­hun­dert selbst … und sel­ten das Pro­dukt, an das sie künst­lich gebun­den ist.

Jedoch: Aus dem Pro­dukt her­aus muss der Anstoß kom­men, und zwar unmit­tel­bar. Bedient man sich eines wie auch immer gear­te­ten „Trans­port­mit­tels“ (z.B. Sex), muss die­ses so dosiert kom­mu­ni­ziert wer­den, dass mit die­ser „Trans­port­mit­tel­hil­fe“ ledig­lich Anstoß erregt wird. Das ange­bo­te­ne Pro­dukt, sein Her­stel­ler und die kom­mer­zi­el­le Bot­schaft sind jedoch das, was in Erin­ne­rung blei­ben soll und muss.

H. W. Hep­ner von der Uni­ver­si­tät Syra­kus unter­such­te im Auf­trag des Gal­lup-Insti­tuts und eines inter­na­tio­nal füh­ren­den Ein­zel­han­dels­kon­zerns mit­hil­fe von 29.000 per­sön­lich Befrag­ten die Wer­tig­keit, Beliebt­heit und Kate­go­ri­sie­rung von Bild­mo­ti­ven. Er ent­deck­te Mus­ter und stell­te eine Rang­ord­nung der Wün­sche her. Damit kön­nen die Wer­be­agen­tu­ren die Qua­li­tät des Impul­ses bzw. Ansto­ßes bewer­ten. Damit kön­nen sie durch die bes­te Wahl des Impul­ses die Wahr­schein­lich­keit einer blei­ben­den und ein­präg­sa­men Wer­be­bot­schaft erhöhen.

Pro­duk­te und Leis­tun­gen sind von Natur aus meis­tens unspek­ta­ku­lär. Das soli­de Hand­werk oder die inno­va­ti­ven Denk­pro­zes­se (womög­lich mit tech­ni­schen Raf­fi­nes­sen oder ande­ren Eigen­schaf­ten gespickt) hin­ter der Krea­ti­on einer Wer­be­bot­schaft ist für jeman­den, der nicht unmit­tel­bar mit der Erstel­lung der Wer­be­bot­schaft beschäf­tigt war, kaum nach­voll­zieh­bar – schon gar nicht für den Verbraucher.

Die Sto­ry, die „Ver­pa­ckung“ zum Pro­dukt, ist es, die Prä­gung hin­ter­lässt und im Kopf die Ent­schei­dung zu Kon­sum, Kauf etc. steu­ert. Auf die Qua­li­tät der Sto­ry kommt es an. Und sonst auf nichts. In der Regel (d. h. in 8 von 10 Fäl­len) sucht der Kun­de meist kein Pro­dukt, son­dern ledig­lich eine Lösung für ein Pro­blem: Der Kon­su­ment will nicht wis­sen wie ein Toas­ter funk­tio­niert. Alles, was der Käu­fer will, ist ein guter, knusp­ri­ger Toast zum Früh­stück, am bes­ten schnell, unkom­pli­ziert und preis­wert noch dazu. Glei­ches gilt auch für die Wasch­ma­schi­ne, den Staub­sauger oder die Bratpfanne.

Das Pro­dukt und des­sen tech­ni­sche Vor­zü­ge – wie geni­al sie auch immer sein mögen – haben für die Erin­ne­rung des Pro­duk­tes im Kopf nicht den Hauch einer Chan­ce, einen Platz zu ergat­tern. Es sind die Vor­zü­ge des Gebrauchs, die mit­tels einer Sto­ry einer Insze­nie­rung bedür­fen. Die und nur die sind die Ein­tritts­kar­te zur umkämpf­ten Favo­ri­ten­lis­te in unse­ren Köp­fen. Und zwar nicht nur bei dem­je­ni­gen, der gera­de zufäl­lig und unmit­tel­bar vor einer Kauf­ent­schei­dung steht, son­dern auch bei dem, der nicht heu­te oder mor­gen etwas braucht, son­dern viel­leicht erst über­mor­gen. Das Gan­ze klingt kom­pli­ziert, ver­wir­rend und äußerst umständ­lich. Ist es aber nicht, wenn man den rich­ti­gen Impuls, die rich­ti­ge Vor­ge­hens­wei­se, die pas­sen­de Sto­ry kennt und das Ziel stän­dig im Auge behält. Zunächst ein­mal gilt es Anstoß zu erre­gen – so ein­fach ist es.

Blei­ben Sie uns treu auf unse­rem Blog „Vor- statt Nachdenken“